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Abschlusstour nach Hameln zum Klütturm

30.09.2007

Sonntagmorgen, 8:00 Uhr. Der Blick aus dem Fenster war nicht schwer zu deuten. Dunkle Wolken überall, Regen trommelt an die Scheibe. Darüber stand ganz deutlich geschrieben: Aufstehen - aber nur, um sich einen Kaffee zu machen und ganz schnell mit einem guten Buch wieder im Bett zu verschwinden. Aber hatte der Wetterbericht nicht vorhergesagt, dass es nur am Morgen regnet? Wenn nun der Himmel in einer halben Stunde aufreißt, und der Tag mild und trocken wird? Was erzählt man später denen, die tapfer am Maschsee gestanden und auf einen gewartet haben? Also lieber nicht zu lange nachdenken, aufs Rad springen und losfahren! Nachdem das geschafft war, blieben noch ein Schlauchwechsel nach 500 Metern und der Anblick von schwimmenden Enten auf dem fast komplett überfluteten Ihmeradweg zu verdauen. So ein Bild stimmt nicht gerade positiv auf eine 140 km lange Radtour ein, aber wenigstens hatte es schon mal aufgehört zu regnen.

Am Strandbad trafen dann tatsächlich fünf entschlossene Fahrer ein, Pedder (Jörg-Peter Schulze), Fury (Jens Fuhrmann), Flash (Gordon Davids), GUN (Frank Gundelach) und der Krönel. Dort sprach uns Anke an, die mit ihrem Trekkingrad auf der Suche nach einer schönen Strecke war, um für Triathlon zu trainieren. Das Angebot, ein Stück mit uns zu fahren, wurde dankbar angenommen und war für uns ein guter Anlass, ausnahmsweise nicht gleich voll in die Eisen zu treten. Vielleicht hat das die gesamte Runde geprägt, jedenfalls wurde durchgehend ein gemäßigtes Tempo gefahren, was auch von den "Brackerkönigen" mal als sehr angenehm empfunden wurde.

Der Wetterbericht behielt Recht, und wir konnten trockenen Fußes die schöne Strecke genießen, die unsere beiden Geo-Fachleute herausgesucht hatten und für uns alle in einigen Abschnitten neu war. Zu bestaunen gab es verträumte kleine Ortschaften mit renaissancezeitlicher Bebauung aus rotem Sandstein, und das Ausmaß der weit über die Ufer getretenen Weser mit versunkenen Vorgärten und Autos, deren untere Hälften in den Fluten verschwunden waren.

Da wir insgesamt zwei Plattfüße hatten, wurde zweimal an Tankstellen zur Luftdruckprüfung gehalten. Eingefleischte Schönwetterfahrer nutzten sofort die Gelegenheit, um emsig etwas gegen den ungewohnten und irritierenden Anblick der durch nasse Straßen und Feldwege verschmutzten Renner zu unternehmen. Der zweite Tankstellenstop war begleitet von der Erkenntnis, dass ein schmutziges Rad noch einwandfrei und ohne hässliche Geräusche fahren kann, nicht aber eins, dessen Kette unzählige Trainingskilometer ohne Pflege erleiden musste. Kurzerhand wurde Öl gekauft und somit haben auch ca. 80 % der beteiligten Fahrräder von dem Ausflug profitiert.

Mit immer noch schmutzigen aber lautlosen Rädern, gut gelaunt und trocken erreichten wir das Ziel der Tour, den Klütturm hoch über Hameln. Kurz wurde der Ausblick bewundert, dann haben wir uns zu Hirschkalbsragout und verschiedenen mehr oder weniger aufwärmenden Getränken zu Tisch begeben. Hier wurde u. a. unser Schatzmeister vermisst, der seine Teilnahme angekündigt hatte, sich wohl aber von dem oben beschriebenen Blick aus dem Fenster hat abschrecken lassen. Die noch am Telefon angesprochene Möglichkeit, uns am Klütturm zu treffen, hat er leider nicht mehr wahrgenommen.

Mit gutem Essen und reichlich Getränken beschwert sind wir dann nach Hameln und in Richtung Heimat gerollt. Das hat uns anfangs kalte Beine aber auch das befriedigende Gefühl beschert, eine der mit Sicherheit letzten Gelegenheiten des Jahres für eine längere Tour genutzt zu haben. Die kluge Planung sah vor, dass der Rückweg kürzer als der Hinweg war; zudem mit Rückenwind gesegnet waren wir daher nach nicht allzu langer Fahrt wieder am Maschsee. Alle Beteiligten hatten großen Spaß an der Tour und freuen sich darauf, sie mit denen, die leider nicht dabei waren, irgendwann mal nachzufahren.

Krönel

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