Eine kleine Urlaubsvorhut bestehend aus Harry, Scotty & Fury startete pünktlich um 10 Uhr und genoss die ersten Kilometer in rasenden Tempo im Windschatten eines potenten größeren Fahrerfeldes.
Leider viel zu früh schlug dieses Feld dann eine andere Richtung ein und wir meisterten solo den ersten Anstieg des Tages auf den Puig de Son Sastre um dort auf dem Gipfel während eines ersten kleinen Päuschens die Sattelhöhen unserer Leihräder, die alle zu tief eingestellt waren, zu optimieren.
Als Hauptherausforderung der heutigen Tour stand als zweiter Berg der Puig de Randa im Programm. Ganz im Gegensatz zu früheren Urlaubsaktivitäten auf dem Rennrad dominierte ich unser kleines Fahrerfeld und konnte diesmal ganz relaxed auf die Nachzügler warten, um auch mal Zielfotos zu dokumentieren.
Nach kurzer liebloser Bananenpause auf dem heute doch etwas kühlen, weniger gastfreundlichen Puig wurde nach der rasanten Abfahrt hinunter nach Randa sofort eine nette sonnen geflutete Lokalität gefunden, die aber keinen Kuchen im Angebot hatte. Außerdem erwischte hier tatsächlich Harry gefühlt zum ersten Mal ever den schlechtesten Sitzplatz! 😉 Also wurde sofort wieder aufgebrochen.
Wieder allen Erwartungen zog sich die weitere Suche nach einem geeigneten Café in diversen Orten ganz schön in die Länge. Zwischendurch rutschte Scotty nach einem zu spontanen, scharfen Richtungswechsel, welcher sich auch noch als Sackgasse entpuppte, auf Rollsplitt weg und musste sein blutendes Knie mit Pflaster versorgen.
Nach ca. 20 km endlich die verdiente Kuchenpause in dem sehr zu empfehlenden preiswerten Cafe Panord forn Sineu. Hier trafen wir doch tatsächlich auch auf die Highspeedgruppe, die uns die ersten Kilometer ordentlich gezogen hatte.
In Muro geht es über zwei Serpentinen steil bergab in die Ebene und die erste davon wurde Harry, nach dem 50 Meter zuvor ein kurzes feuchtes Rinnsal gekreuzt wurde, zum Verhängnis. Er rutsche mit dem Hinterrad weg und erneut Hautabschürfungen, Blut und Pflasterversorgung. Außerdem war am Rennrad das Schaltwerk verbogen und musste abends, während Scotty und ich schon den Cool Down in der Poolbar mit Erfrischungsgetränken genossen, beim Hürzeler zurechtgebogen werden.
Kein gelungener Einstieg in diesen Rennradurlaub, aber zum Glück folgten im gesamten Urlaub diesen beiden Stürzen mit zwar schmerzhaften aber nicht ernsthaften Verletzungen keine weiteren.
Fury
Nachdem innerhalb der letzten 24 Stunden auch alle weiteren Teilnehmer nach und nach eingetrudelt sind ging es auf Vorschlag vom Käpt’n dieses Jahr „andersrum“ erst über Petra dann über Arta zur Eremite de Betlem. So wurde erst die längere und schwierigere hügelige Etappe bei zusätzlich Gegenwind bewältigt.
Und nach kleineren Schwierigkeiten kam ich mit der elektronischen Schaltung auch gut klar - sehr angenehm und eine echte Erleichterung.
In Arta angekommen wurde dann Tommy, der erst morgens gelandet ist und so die deutlich kürzere Anfahrt nach Arta gewählt hat, auf dem Marktplatz in das Peloton aufgenommen. Bevor es weiter ging, gab es auf dem Marktplatz noch einen Kaffee oder doppelten Espresso.
Zum Glück hatte Tommy die Sonne im Gepäck, sie strahlte ab jetzt viel häufiger und so fiel auch der Anstieg hoch zur Eremite de Betlem leichter.
Dort angekommen wurde nach der Pause beschlossen, dass wir auf die geplante größere Pause in Arta verzichten und lieber direkt ab Arta mit Rückenwind nach Playa dem Muro radeln. So hatten wir dann noch ausreichend Zeit um den ersten gemeinsamen Radtag im Hotel Esperanza am Pool zu zelebrieren.
Hans
Am 06.04.25 machten wir uns, Reiner, Michael, Jens, Harry und Tommy von "Kraft und Elegance" auf den Weg nach Sa Calobra.
Das kleine Feld rollte gut über Sa Pobla, Búger, Canmpanet und Caimari vor sich hin.
Hinter Caimari ging es dann hoch auf den Col de la Batalla (576m). Oben angekommen mussten wir erst einmal ein paar Riegel und Cola inhalieren und dass ging es weiter im welligen Gelände zum Col dels Reis (682m).
Am Krawattenknoten angekommen, ließen wir uns treiben und eine Serpentine nach der anderen verschwand unter den surrenden Rädern. Nach 10 km Abfahrt und 730 Höhenmetern, setzten wir uns in ein Café am Wasser und genossen das schöne Wetter.
Doch dann mussten wir wieder hochfahren und erfahren, dass Sa Calobra (die Natter) ordentlich beißen kann. Die Steigungen bis zu 14%, im Durchschitt 10%, forderten uns alles ab, uffff!!!!
Man sagt, die Straße von Sa Calobra wurde ab 1932 im spanischen Bürgerkrieg unter General Franco gebaut. Der Ingenieur Antonio Parietti veränderte während des Baues oft die Straßenführung, um so den besten Weg durch die schwierigen geologischen Verhältnisse zu finden. Der berühmteste Teil ist tatsächlich der Krawattenknoten (Nus de Crobata), wo die Straße in einer 360 Grad Kurve unter sich selbst hindurchgeführt wird. Mit dem Bau der Straße von Sa Calobra war es damals viel einfacher, Handelsware vom Meer in das Landesinnere zu transportieren.
Nach einer Stärkung pedalierten wir zurück und genossen (vielleicht Tommy nicht so sehr...!) die 20 km lange Abfahrt nach Pollenca. Die Heimfahrt durch die Gärten Mallorcas war ein absoluter Traum. Über das Missverständnis mit dem ersten und zweiten Kreisel, hüllen wir den Mantel des Schweigens ;-)))
Zurück im Hotel nach 115 km und 2000 Höhenmetern gab es erst mal ein Bier mit den leckeren Erdnüssen (cacahuetes). Da das erste, aus ungeklärter Ursache, sofort verdampfte, wurde gleich das zweite Bier bestellt. Was für ein Tag - Wir fühlten uns wie Helden.
Tommy
Die beiden Low-Budget-Insassen Käpt'n und Hans aus dem AluaSun Continental sind die Calobra bereits ein- bzw. mehrmals gefahren und haben nach zwei doch schon ganz schön anstrengenden Radtagen eine Relax-Tour eingelegt. So konnten sie in Muro als kulturelles Rahmenprogramm eine traditionelle Volkstanz-Veranstaltung mit musikalischer Begleitung erleben. Ansonsten wurde Wert auf gemäßigtes Tempo und ausreichend Getränkepausen gelegt - Regeneration hatte Priorität.
Hans
Nach dem gestrigen Kampf und natürlich Sieg gegen die Calobra mit den giftigen Anstiegen stand heute zum Relaxen eine Schnullitour auf dem Programm. Trotz ausgiebiger Pausen in der Bar Mallorca direkt am Strand von Cala Sant Vicenç und auf dem Placa Major in Pollença konnte nach schlappen 47 km schon früh am Nachmittag der Hotelpool geentert und auf den Liegen bei Kaltgetränken entspannt werden.
Fury
Die Sa-Calobra-Pedalisten waren platt, der Käpt'n und Hans wollten mehr fahren, also sind sie im Duett über einige vom Käpt'n neu entdeckte zum Teil sehr schöne Wege nach Pina gefahren.
Die Pause beim Bäcker in Sineu fiel nach einigen baustellenbedingten Irrfahrten bei herrlichem Wetter etwas ausgiebiger aus bevor wir uns nun recht zügig auf dem Rückweg gemacht haben. Im Ganzen war es aber eine schöne sehr gleichmäßig gefahrene Tour!
In Can't Picafort haben wir uns zum Abschluss mit Meerblick und vorsorglich hopfenhaltigen Getränken in weiser Voraussicht für die Königsetappe am nächsten Tag gestärkt.
Hans
Heute starten wir wieder bei supi Wetter zu einer lockeren Inselinnentour. Es werden einige unbekannte Gartenwege gefahren, wobei die App, die auf Straße programmiert ist, mal wieder für Überraschungen sorgt.
Nachdem der größte Teil der härteren Strecken bewältigt wurde, erwischt es doch noch Hans, und es muss der Schlauch gewechselt werden. Fast erstaunlich, dass sonst alles gut gegangen ist.
Es geht weiter zu der wohlverdienten Pause in das bekannte Restaurant nach Petra. Hier wird neben Speis und Trank auch die gute Musik genossen.
Die Rücktour läuft dann zügig aber locker. Wie (fast) immer, geht es dann auf die Terrasse des Esperanza zum Abschluss-Longdrink. Da Michael seinen letzten Radtag hatte, gibt er noch eine Abschiedsrunde, dafür noch mal vielen Dank.
Es war wieder eine schöne Tour, diesmal nicht so heftig, nach der Königsetappe aber wohl für alle akzeptabel.
Sigi