Aufgrund von Terminschwierigkeiten stand schon fest, dass zur Anfahrt ins Weserbergland zwei Gruppen starten würden.
Die eine vormittags um 11 Uhr, eine weitere um 13 Uhr.
Pünktlich um 13 Uhr ist die zweite Gruppe mit Hans-Jürgen Gau, Michael Schmidt und Frank Gundelach am Maschsee Richtung
Pattensen gestartet. Es war zwar hingegen der Wettervorhersage trocken, aber der Wind war extrem heftig.
Das Gepäck, das in Rucksäcken transportiert wurde, gab dem Wind noch mehr Angriffsfläche, sodass man häufig aus der
Spur gedrückt wurde. Der Weg über Eldagsen, Coppenbrügge, Bisperode und Hayen nach Bodenwerder war ziemlich kräftezehrend,
und eigentlich hatte dort schon keiner mehr wirklich Lust weiterzufahren.
Zum Glück war eine Route geplant, die hier in Richtung Eschershausen einbog. Damit kam der Wind ab
Bodenwerder etwas schräg von hinten und machte nicht mehr so große Probleme. In Lenne wurde an einem
Getränkehandel noch eine kurze Pause eingelegt und die Lebensgeister mit isotonischen Durstlöschern reanimiert.
Dann ging es zügig über Dassel, Uslar und Lippoldsberg weiter. In Gieselwerder wurde die Weser überquert
und die letzten 4 km nach Gewissenruh auf dem Weser-Radweg gefahren.
Beim Abstellen der Räder in der Hotelgarage wurde mit erstaunen festgestellt, dass von der um 11 Uhr gestarteten Gruppe drei Räder zu wenig dort standen. Es stellte sich heraus das am Morgen drei weitere Fahrer aufgrund von Krankheit ausgestiegen sind und absagen mussten. So waren nur noch Jens Fuhrmann, Heinz Pech, Jörg Peter Schulze und Stephan Battmer eine halbe Stunde vor der zweiten Gruppen dort angekommen. Von den euphorischen fast 20 angemeldeten Fahrern Ende Mai waren also nur noch 7 übrig geblieben. Die Wirtin war sichtlich angefressen! Wer kann es ihr verübeln?
In der Nacht zum Samstag ging es schon mit Regen los. Beim Frühstück war die Stimmung aber noch gut und man glaubte, gegen 11 Uhr loszukommen. Die nervige und langweilige Warterei dauerte bis gegen 15:30 Uhr. Dann wurde es endlich etwas trockener und es konnte noch eine kurze Runde über den Reinhardswald, Bramwald, Oedelsheim und Vernawahlshausen gefahren werden. Und sogar ohne nass zu werden. Aber aus den geplanten 120 km mit 1400 Höhenmetern sind dadurch nur 72 km und 880 Höhenmeter geworden.
Am Abend läutete die Wettervorhersage allgemeine Unlust für die Rückfahrt ein. Die Frage wo zurück, mit dem Zug
(übrigens völliger Blödsinn!!), über den Hils oder an der Weser entlang, wurde erst nach Langem hin und her geklärt.
Es wurde sich für die Weserroute entschieden, da es bei dem feuchten Wetter ein wenig riskant ist, unnötig viele Abfahrten
zu haben.
So sind wir am Sonntagmorgen nach dem Frühstück schon bei Regen aufs Rad.
Und da allen klar war, was kommt, war die Stimmung auch gar nicht so mies, wie man hätte erwarten können. Der Weserradweg und die Straßen waren quasi leer. Es ging ohne große Behinderungen zügig voran.
Völlig durchnässt und bei Temperaturen um 14°C wurden auch nur wenige und sehr kurze Pausen gemacht, in denen man trotzdem schnell anfing zu frieren.
Nach gut 130 km bei der Ankunft in Hannover war von Abschiedsbier keine Rede mehr. Jeder war nur noch auf Badewanne programmiert und so schnell und lieblos war wohl noch nie eine Wochenendtour beendet worden. Auch wenn es extrem war, so werden wir garantiert noch häufig darüber sprechen.
Wirklich nichts für Schönwetterfahrer!!!