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Wandern mit dem Opa!

07. - 09.06.2002
1.Tag - Freitag

Der seit Jahren übliche Harzablauf, mal anders. Übernachten bei "Onkel Paul" war nicht mehr möglich. Wir sind dann auf Anraten von Wolfgang Pech auf das "Polizeierholungsheim" in Altenau ausgewichen.
Das Mitführen eines Begleitfahrzeugs war aus den unterschiedlichsten Gründen nicht regelbar, sodass wir die An- und Abfahrt mit Rucksäcken bewältigen mussten.
Die Planung der Streckenführung für die drei Tage (neue Anfahrt: jetzt bis Altenau statt Bad Grund, ca. 40 km weiter) wurde von mir vorbereitet. Für die nötigen Reservierungen und das Finanzielle war Barnie zuständig. Nur bei der Reservierung des Wetters hatte er scheinbar den Buchungscode verwechselt.

Treffpunkt war mittags um 13:00 Uhr an der Petrikirche in Kleefeld, wo Stephan Battmer (das Stepphuhn), Bernd Warnecke (Barnie), Wolfgang Grube (der Klempner), Heinz Pech (der Opa), Jens Fuhrmann (Fury) und ich (Frank Gundelach, Gundi) pünktlich erschienen.
"Radfahren kann ich noch, aber Wandern ist nun wirklich nichts mehr für mich" Nach einem kurzen "Rucksackgewichtstest" (meiner war eindeutig der leichteste; war auch nicht von einer Frau gepackt!!), ging es sofort los. Das Wetter war dunkel und grau und keiner konnte sagen, ob es nicht wieder anfängt zu regnen. Es ging über den Kronsberg nach Oesselse, Gießen, Emmerke und Sorsum. Hinter Sorsum wurde ein kurzer Stopp eingelegt, bei dem die guten Müslikekse und ein exotischer Trockenobstmix ausgetauscht wurden. Die Stimmung war noch recht gut, zumal es ja auch noch trocken war und der Himmel nicht all zu schlecht aussah.
Von dort führte uns der Weg über den Hildesheimer Wald nach Diekholzen, Sibbesse und Petze, als es dann tatsächlich anfing zu regnen. Erst leicht, dann wurde es ein ordentlicher Landregen. Wenn einen die ersten Regentropfen treffen, verzieht man noch das Gesicht und die schlechte Laune kommt auf. Nach einigen Kilometern im Regen, wenn man durch und durch nass ist, das Wasser aus den Schuhen zurück auf die Straße tropft, dann ist es alles egal. Also Augen zu und durch!
Ab Breinum hatte ich eine schöne Nebenstrecke ausgeguckt, die bei dem Wetter leider auch keiner zu würdigen wusste. Hinter Evensen ging es im Wald ein steiles Stück im Wald hoch, wo auf dem feuchten Asphalt stellenweise die Hinterräder durchdrehten. Zumal wir diesmal Rucksäcke dabei hatten, war das nicht ganz ungefährlich. Über Neuenhof und Wohlenhausen sind wir hinter Königsdahlum auf unsere ehemalige Anfahrtsstrecke gefahren. Von dort aus über Rhüden, Bilderlahe, Engelade und Herrhausen nach Münchehof, wo wir völlig durchnässt in einer Bushaltestelle für ca. 15 min. Pause gemacht haben. Der Kiosk, bei dem wir uns mit Schokoriegeln, Coca Cola und Eis eindeckten sah hinterher aus als wäre es ein Duschraum im Hallenbad. Nur dreckiger! Der Kassierer konnte sein Unbehagen gegen uns nasse, triefende und verschwitzte Gestalten kaum verbergen.
Wir sind dann jedoch schnell weiter, da wir noch ca. 40km zu fahren hatten, und ein Drittel der Strecke ging noch erheblich bergauf. Immer noch bei strömenden Regen ging es dann südwärts weiter über Gittelde und Badenhausen nach Osterode. Von dort sind wir ins Sösetal gefahren, wo die Steigung der ersten Kilometer noch unerwartet moderat war. Bei Stepphuhn war allerdings jetzt der Ofen aus. Sein Gesicht war auf den letzten Kilometern immer länger geworden, aber jetzt war er sehr nörgelig, gereizt und wollte kaum noch sprechen. Der einzige Grund weiterzufahren, war vermutlich die Vorfreude auf eine warme Dusche und das Bier in Altenau. Einige Kilometer vor der Harzhochstraße wurde es dann ordentlich steil. Jetzt konnte jeder froh sein der das Gewicht in seinem Rucksack optimiert hatte, denn der Rucksack fing spätestens jetzt, richtig an zu nerven. Die Gruppe fiel nun komplett auseinander.
Als alle oben an der Harzhochstraße angekommen waren, fuhren wir, immer noch bei Regen, gen Altenau. Den höchsten Punkt hatten wir dann erst nach einem weiteren Kilometer erreicht. Von dort aus ging es nach Altenau nur noch bergab. Ich hatte vorher in der Karte eine Abkürzung durch den Wald zum Polizeierholungsheim ausfindig gemacht, die uns nach dieser anstrengenden Tour sehr entgegen kam. Wir mussten nun nicht mehr ganz nach Altenau runter, um hinterher zum Polizeierholungsheim wieder hoch zufahren.
Wir haben auch so schon eine Strecke von 128 km und 1100 Höhenmetern absolviert. Und das bei dem Wetter!

Am Ziel sind wir sehr nett empfangen worden. Die nassen Sachen wurden für den nächsten Morgen gleich gewaschen und getrocknet. Nach einer warmen Dusche und den ersten Bieren sowie "Schierker Feuersteinen" ging es mit der Stimmung auch wieder bergauf und ließ die Regentour ein wenig vergessen. Zumindest konnte man jetzt entspannt und mit einem Lächeln darüber sprechen. Nur bei einigen schien der Entschluss unausgesprochen festzustehen, am morgigen Samstag das Fahrrad in der Garage zulassen, zumal der Regen immer noch nicht aufgehört hatte und eine Wetterbesserung auch nicht in Sicht war. Man wird sehen!

Der Leutnant


2.Tag - Samstag

Am Morgen war der Himmel immer noch grau in grau, aber es regnete nicht mehr.
So trafen wir uns um 8:30 Uhr bereits gestylt in unseren Radlerklamotten zum Frühstück. Doch während des Frühstückes begann es wieder zu regnen und es wurde nach Alternativen gesucht, wie wir den Tag verbringen könnten. Gegen 11:00 sind dann der Klempner und Stepphuhn losgelatscht, um das Hallenbad und den Ort zu erkunden, wir anderen haben in einer Garage unsere Räder gewienert. Um 13:30 Uhr wurde gespachtelt - Kassler und Sauerkraut - und das erste Bier gezischt. Während des Essens war Wetterbesserung in Sicht.Es gelang uns trotzdem nicht, das Stepphuhn (allgemeine Regenunlust) und den Klempner (Sauerkraut und Radfahren – nein danke) zum Mitfahren zu bewegen.
Gundi hatte einen schönen "Giro del Harz" ausgearbeitet und den wollte er uns (Barnie, dem Opa und mir) nun präsentieren. Also rein in die klitschnassen Schuhe und rauf aufs Rad. In rasanter Fahrt ging es nun an der Okertalsperre vorbeit und bergab auf immer noch feuchter, rutschiger Piste in Richtung Goslar.
Unser Scout führte uns zunächst auf einer wunderschönen Strecke bis an den Granestausee. Aber dann kam es aber knüppeldicke: Zunächst verwandelte sich die Teerpiste in eine Schotterpiste, später stiegen dann selbst Barnie und Gundi nach endloser Steigung von max. 24 % auf schlechtesten Untergrund entnervt vom Rad. Noch weiter oben lagen dann auch noch vereinzelt umgekippte Bäume quer über den "Weg". Irgendwann haben wir dann eine kleine Pause eingeschoben und auf den Opa gewartet - und dann kam er auch, das Fahrrad geschultert, stieg er über den letzten querliegenden Baumstamm und rief uns zu: "Kinder, das könnt ihr mit dem Opa aber nicht machen. Meine Hüfte ist kaputt. Radfahren kann ich noch, aber Wandern ist nun wirklich nichts mehr für mich".
Kurz darauf war aber Hahnenklee erreicht und es ging auf gut geteerten Straßen nach Wildemann und dann Richtung Clausthal.
Clausthal selber haben wir westlich umfahren und dann sausten wir steil bergab auf der B 241 Richtung Osterode und das mit Spitzengeschwindigkeiten von über 70 km/h. Die Straßen waren inzwischen abgetrocknet und nicht mehr rutschig, denn die Sonne schaute immer öfter hier und da durch die größer werdenden Wolkenlöcher. Das nächste Etappenziel war Herzberg, das auf 240 m über NN eher am Rande des Harzes liegt, um uns dann durch das wunderschöne Siebertal wieder zurück auf eine Höhe von 750 m über NN hinauf zuquälen.
Die Quälerei nahm kein Ende, denn nun ging es durch welliges Terrain weiter zum Torfhaus (810 m ü. NN) rauf. Hier oben war es saukalt. Der Brocken war total eingenebelt und zeigte sich uns nicht. Egal, die letzten Kilometer ging es fast nur noch bergab nach Altenau zurück und um 19:00 Uhr waren wir nach einer Distanz von 104 km und insgesamt 1.500 Höhenmetern zurück im Polizeiheim.
Dort gab es zum Abendbrot einen riesigen Grillteller, dazu sehr leckeren Salat. Und eine zweite warme Mahlzeit musste auch nicht extra vergütet werden, weil wir am Vorabend so "gute Getränke" gemacht hatten. Und "gute Getränke" wurden dann auch an diesem Abend gemacht!

Jens Fuhrmann


3.Tag – Sonntag

Nach ausgiebigem Frühstück wurden die Sachen in die Rucksäcke verstaut und gegen 10:10 Uhr starteten wir sechs heimwärts. Das Wetter war optimal. Endlich wieder Sonne, angenehme Temperaturen und mäßiger Wind. Wir passierten den Okerstausee und quälten uns noch einmal den Berg hinauf nach Zellerfeld. Die nachfolgende Strecke Bockswiese/Wildemann hatten wir vom Vortag noch in bester Erinnerung. Nun kam die herrliche lange Abfahrt durch das Innerstetal. Am Innerstestausee machten wir eine Rast und wunderten uns über Heinz, der sich merkwürdig bewegte. Die Sohle eines Schuhes hatte sich gelöst und saß noch fest auf der Look-Pedale. Wolfgang hatte eine pfiffige Idee: Heinz wurde mit einem Packriemen der Fuß an der Pedale festgezurrt und bei jeder Pause wieder befreit. Diese Aktionen hatten sich nach einiger Zeit richtig gut eingespielt. Unsere Fahrt führte uns wider über Mahlum. Die traditionelle Mittagspause und vermutliche "Völlerei" fiel diesmal aus. Weiter ging es bis zu einer Tankstelle bei Holle. Die Ess- und Trinkpause war dann aber auch überfällig. Jens konnte endlich einen Schleichplattfuß, der ihn die letzten Kilometer belästigte, beseitigen. Der letzte Abschnitt der Rückreise führte uns über Astenbeck, Ottbergen, Bettmar, Bründeln, Algermissen, Oesselse, Wülferode, Kronsberg und dann zum Biergarten am Maschseebad. Dort wurden die Flüssigkeitsspeicher nachgefüllt und Frank spendierte noch Bratwürste dazu. Trotz anfangs widriger Wetterbedingungen, war es ein gelungenes Wochenende.

Mit diesem positiven Eindruck trennten sich gegen 18:00 Uhr unsere Wege. Am Maschsee hatten wir ca. 125 Kilometer und 750 Höhenmeter zurückgelegt.

Bernd Warnecke

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