Der angekündigte aber möglichst spontane Marathon ist dann so spontan gewesen, dass nur Hans und ich gefahren sind.
Wir haben uns morgens um 08:30 Uhr an der Kirche in Kleefeld getroffen und sind bei bestem Wetter auch sofort los.
Die Tour stand fest, sodass es keinen Diskussionsbedarf gab.
Die vorherrschenden guten Wetterbedingungen haben wir uns zunutze gemacht und sind mit einem Schnitt von 29,7 km/h
über Schulenburg, Emmerke, Sibbesse, Rhüden nach Münchehof gefahren (11:30 Uhr, 87 km). Dort mussten wir an dem Kiosk,
der einigen von uns ja noch in guter Erinnerung sein wird (Harztour 2002, Regen bis zum Abwinken), erst mal Flüssigkeit
und Zucker aufgetankt, sodass wir für den Anstieg auf das "Dach der Tour" gewappnet waren.
Nach etwa einer halben Stunde Pause sind wir dann zügig über Gittelde, Windhausen und Bad Grund auf den höchsten Punkt (525 m),
die Harzhochstraße geradelt. Ohne Verschnaufpause ging es gleich mit "überhöhter" Geschwindigkeit (40-47 km/h) die 20 km
lange Abfahrt nach Langelsheim hinunter. Und ich dachte ich könnte ein wenig relaxen!!! Nein, der Schnitt musste wieder hoch.
Über Lutter am Barrenberge sind wir dann nach Mahlum, wo eigentlich die lang ersehnte Mittagspause stattfinden sollte.
Leider hatte unser Lieblingsrestaurant geschlossen. Logisch, um 14:00, hätte man auch drauf kommen können (müssen)!!
Also mussten wir von der eigentlichen Route abweichen und sind nach Bockenem rein, wo wir allerdings noch ca. 7 km herumgekurvt
sind, um endlich in einem "amerikanischen Truck-Stop Laden" Bier und Nudeln zu bekommen.
Zu dem Zeitpunkt (ca. 15:00 Uhr, 150 km) wären wir schon am liebsten mit dem Taxi nach Hause gefahren. Doch nach ca. 1,5
Stunden hatten wir uns so weit regeneriert, dass das kein Thema mehr war. Allerdings wurde der Wind jetzt nicht nur heftig,
sondern extrem und das bis Hannover. Immer seitlich von vorn. Das ging mächtig auf die Nerven!
Auf dem Weg über Holle nach Ottbergen, fing es dann auch noch an zu regnen. Nicht nur ein wenig, Sondern ein richtiger fetter
Landregenguss. Die Temperatur sank um 5°C auf nur noch 15°C und die Mienen versteinerten sich. Fast 40 km sind wir im Regen
gefahren. Kurz hinter Algermissen ließ der Regen dann nach und am Kronsberg kam sogar noch mal die Sonne heraus. Von Schnitt
war zwischendurch schon nix mehr zu hören. Es sollte jetzt nur noch auf dem kürzesten Weg nach Hannover gehen.
Am Biergarten in Bischofshol sind wir auch diskussionslos vorbeigefahren, da wir triefend nass waren. Jeder hatte nur noch ein
heißes Bad, ein Sofa und Essen im Kopf. An der Kirche in Kleefeld hatten wir gegen 19:00 Uhr 218 km runter. Mit der An- Abfahrt
waren es etwa 230 km für jeden. Aber immerhin hatten wir bei 1300 Höhenmetern und diesen widrigen Bedingungen im letzten Drittel
der Tour noch einen Schnitt von 28,0 km/h auf der Uhr.
Mal abgesehen von den letzten 60 km hat es richtig spaß gemacht. Das neue Rennrad von Hans ist somit auch endgültig eingeweiht.
Schön wäre es, wenn sich im nächsten Jahr zu einer solchen Aktion 4 bis 5 etwa gleichstarke Fahrer finden würden, sodass man das
Ganze etwas kräfteschonender angehen könnte. Vielleicht sollte man so einen "jährlichen Marathon" in das Repertoire vom Verein
aufnehmen. Schon jetzt: mein Antrag für die nächste Hauptversammlung.
Warten wir es ab!?!